November 3

Entzündungen

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Hashimoto Thyreoiditis ist eine entzündliche Erkrankung der Schilddrüse. Nicht nur Hashimoto Thyreoiditis wird durch Entzündungen ausgelöst. Auch andere chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Colitis ulcerosa basieren auf einem Entzündungsgeschehen im Körper.

Wie entstehen solche Entzündungen?

Eine Entzündung ist erst einmal ein ganz normales Geschehen, nämlich eine gesunde Abwehrreaktion unseres Körpers. Lokal begrenzt gibt es verschiedene Entzündungsanzeichen:

  • Gerötetes Gewebe
  • Schwellungen
  • Erwärmung
  • Schmerz
  • Eingeschränkte Funktionsfähigkeit (bei Gelenken).

Diese Anzeichen kenn wir alle, wenn wir uns am heißen Topf verbrannt haben oder mit einem Messer geschnitten haben. Durch die Entzündung heilt die Verletzung nach kurzer Zeit ab.

Problematisch sind die stillen Entzündungen („silent inflammations“). Das sind teils unbemerkte Entzündungen, hervorgerufen durch die andauernde Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen. Dadurch werden bestimmte Immunsystemzellen dauerhaft aktiviert. Es kommt zu chronischen Krankheiten wie zum Beispiel zu Stoffwechselstörungen.

Was sind die Auslöser von stillen Entzündungen?

Dazu gehen wir auf die Zellebene. In unseren Zellen laufen permanente Reparaturprogramme. Denn durch oxidativen bzw. nitrosativen Stress werden die Zellen laufend geschädigt. Dieser Ox- bzw. Nitro-Stress wird ausgelöst durch freie Radikale, reaktive Sauerstoff- oder Stickstoffverbindungen oder auch reaktive Chlorverbindungen.

Woher kommt dieser Ox-/Niro-Stress? Im Wesentlichen ist dafür eine schlechte Ernährungsqualität verantwortlich. Zu viel Energie, die wir nicht verbrauchen, zu viel Zucker, ungünstiges Fettsäurenverhältnis, verarbeitetes Fleisch, raffinierte Kohlenhydrate, zu wenig Ballaststoffe, unnütze Zusatzstoffe sind nur eine kleine Auswahl von falscher Ernährung.

Unser Körper ist darauf angelegt, die ständigen schädigenden Einflüsse sofort zu reparieren. Dadurch steht für die Zellen weniger Energie zur Verfügung. Diese wird ja nun für Reparaturarbeiten benötigt. Die Folge: wir fühlen uns schlapp und sind weniger leistungsfähig. Durch die weiter andauernde schlechte Ernährung kommt es zu noch mehr Radikalenbildung, zu noch mehr Ox-/Nitro-Stress, zu noch mehr entzündlichen Prozessen. Es ist ein wahrer Teufelskreis, der unbemerkt in unserem Körper entsteht.

Wenn wir uns nun weniger bewegen, weil wir uns so schlapp fühlen, kippt unsere Energiebilanz immer weiter ins Minus. Wir verbrauchen immer weniger Energie, als wir über die Nahrung aufnehmen. Dadurch wird ein weiteres biologisches Grundprogramm in Gang gesetzt. Diese überschüssige Energie wird in Fettzellen für schlechtere Zeiten zwischengeparkt. Das Problem: diese schlechten Zeiten kommen (meist) nicht. Wir müssen nicht hungern, frieren, tagelang auf Nahrungssuche durch die Wildnis wandern. Stattdessen wächst das Fettdepot. Liegt dieses Fettdepot in der Bauchgegend, haben wir das nächste Problem: die Fettzellen im Bauchraum senden Entzündungsmediatoren aus. Mehr als 80 Hormone, welche im Bauchfett entstehen, wurden schon identifiziert.

Fassen wir noch einmal kurz zusammen: stille Entzündungen entstehen durch:

  • Energiedysbalance
  • Überschießender Ox-/Nitro-Stress
  • Mangel an schützenden Substanzen
  • Vom Bauchfett ausgeschüttete Entzündungsmediatoren

Wie können wir gegensteuern?

Wenn wir durch ungünstige Ernährung zum Entstehen von Entzündungen beitragen, dann können wir durch eine angepasste Ernährung Entzündungen mindern oder sogar auflösen. Unser Körper nutzt ein ausgeklügeltes antioxidatives Netzwerk. Dieses besteht aus Enzymen und Vitaminen und Mineralstoffen.

Die wichtigsten antioxidativen Nährstoffe sind:

  • Vitamine C, D, E
  • Karotinoide
  • Selen
  • Zink
  • α-Liponsäure
  • Q10
  • Sekundäre Pflanzenstoffe in Form von antioxidativen Polyphenolen

Wo finden sich diese Polyphenole?

Diese wichtigen sekundären Pflanzenstoffe sind in Beeren und Gemüse reichlich vorhanden. Auch Nüsse, Äpfel und Zwiebeln bringen eine Menge davon mit. Durch den regelmäßigen Verzehr von Leinsamen und grünem Tee (auch als Extrakt) nehmen wir ebenfalls viele wichtige Polyphenole auf.

Ballaststoffe gegen Entzündungen

Ballaststoffe sind Futter für gesunde Darmbakterien. Ist der Darm gesund, ist der Mensch gesund. Daher sollten unsere Mahlzeiten genügend Ballaststoffe enthalten. Das ist vor allem durch unverarbeitete Lebensmittel sichergestellt.

Fettsäuren gegen Entzündungen

Gesunde Fette können Entzündungen hemmen und sogar auflösen. Hier kommt es vor allem auf das Verhältnis von Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren an. Omega-6-Fettsäuren werden für Immunprozesse benötigt und lösen dadurch Entzündungen aus. Primär, um Krankheitserreger auszuschalten.- Omega-3-Fettsäuren spielen eine große Rolle als Entzündungshemmer und in Reparaturprozessen. Beides sind essentielle Fettsäuren, die unser Körper benötigt, aber nicht selbst herstellen kann. Sie müssen also über die Nahrung aufgenommen werden. Ist das Verhältnis Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren zu sehr in Richtung Omega-6-Fettsäuren verschoben, stehen zu viele entzündungsfördernde Fette zur Verfügung.

Das optimale Verhältnis beträgt 1:1 bis 4:1. Der tägliche Bedarf an Omega-3-Fettsäuren liegt etwa bei 2 bis 4 g für einen gesunden Erwachsenen.

Welche Fette sollte die Ernährung beinhalten?

Zum Kochen und Braten bei hohen Temperaturen greift man besser auf ein Fett zurück, welches sich nicht in Transfette zersetzt. Ein gutes Fett hierfür ist Kokosöl.

Für die kalte Küche empfehle sich kaltgepresste Öle wie Olivenöl, Leinöl oder Hanföl, welches ein besonders günstiges Fettsäurenverhältnis aufweist. Auch Butter von Weidetieren ist sehr zu empfehlen. Darüber hinaus können Avocado, fettreicher Wildfisch und Walnüsse für eine erhöhte Omega-3-Fett-Aufnahme sorgen.

Proteine gegen Entzündungen

Eine proteinreiche Nahrung senkt den oxidativen Stress. Bei chronischen Erkrankungen sollten diese Proteine aus pflanzlichen Quellen stammen. Etwas 20 % der täglichen Kalorienaufnahme sollte aus Proteinen bestehen. Diese Proteine werden durch den Stoffwechsle in Aminosäuren zerlegt, aus denen unser Körper die eigenen Proteine für Zellen und Gewebe produziert.

Für eine proteinreiche Ernährung empfehlen sich:

  • Hülsenfrüchte
  • Ölsaaten
  • Nüsse
  • Vollkorngetreide
  • Gemüse
  • Pflanzliche Proteinpulver (Süßlupine, Erbse, Hanf …)
  • Proteinreiche Nahrungsergänzungsmittel (Graspulver, Chlorella, Moringa …)

Ernährung bei Hashimoto

Da das Krankheitsgeschehen bei Hashimoto Thyreoiditis sehr individuell ist, sollte die Ernährung ebenfalls individuell angepasst werden. So müssen Unverträglichkeiten, Allergien und das aktuelle Krankheitsgeschehen berücksichtigt werden.

Eventuelle Nährstoffmängel lassen sich durch Laboruntersuchungen feststellen. Sie sollten gezielt unter therapeutischer Überwachung und Begleitung ausgeglichen werden. Je nach Schwere des Mangels kann das durch gezielte Ernährungsumstellung geschehen oder in schweren Mangelzuständen durch gezielte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.

Um die Energiebalance aufzubessern, empfiehlt sich vermehrte Bewegung beziehungsweise Sport, wenn es das Krankheitsgeschehen zulässt.


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