Die Ernährung mit Soja ist umstritten. Es gibt viele Veröffentlichungen Pro und CONTRA. Hier stelle ich meine Sicht der Dinge dar:
Soja enthält Antinährstoffe (wie viele andere pflanzliche Lebensmittel auch), sowie hormonähnliche Stoffe und Soja fördert Entzündungen.
Wieso ist das so?
Soja ist eine Hülsenfrucht und enthält wie alle Hülsenfrüchte von Natur aus eine Menge an Giftstoffen. Die Pflanzen schützen sich damit vor Fressfeinden. Das Problem bei Soja ist jedoch, dass diese Bohne weitgehend resistent ist gegen die üblichen Wege der Zubereitung. Während grüne Bohnen und Erbsen nach dem Kochen keinerlei Giftstoffe mehr enthalten, finden diese sich in der Sojabohne leider trotzdem noch. Lediglich lange und langsame Fermentation, Einweichen und Keimen kann die Giftstoffe reduzieren. Aber die meisten Sojaprodukte sind weder fermentiert noch gekeimt.
Die in der Sojabohne enthaltene Phytinsäure bindet Mineralien wie Zink, Kalzium, Eisen und Magnesium. Das kann bei regelmäßigem und reichlichem Sojagenuss längerfristig zu einer klassischen Mangelernährung führen.
Lektine können die Darmwände angreifen, so entsteht unter anderem Leaky Gut. Durch die durchlässigen Darmwände gelangen die Lektine in den Blutkreislauf. So können vielfältige Entzündungen entstehen. Lektine verursachen außerdem eine Resistenz gegenüber Leptin, einem Sättigungshormon. Dadurch wird das Sättigungsgefühl unterdrückt – die längerfristigen Folgen sind möglicherweise Überessen und Übergewicht.
Die Fette in Soja bestehen zu 95% aus Omega-6-Fetten, allein durch diese Fettsäure-Zusammensetzung wirkt Soja direkt entzündungsfördernd. Zudem sind die meisten Soja-Produkte in irgendeiner Form hitzebehandelt, dadurch oxidieren diese Fette: es bilden sich freie Radikale und Transfette. Diese sind ein weiteres Entzündungspotenzial.
In Sojabohnen finden sich auch Proteasehemmer. Das sind Stoffe, welche die Verdauung von Proteinen (Eiweißen) stören. Bei zu großem Verzehr kann das zu chronischem Eiweißmangel führen. Tritt dieser Fall ein, fehlen wichtige Aminosäuren im Körper. Solch ein Aminosäuremangel kann das Gehirn betreffen und den gesamten Stoffwechsel. Ein weiteres Problem: durch schlecht oder nur teilweise verdaute Proteine entstehen Nahrungsmittelallergien.
Soja enthält Goitrogene, diese hemmen die Jodaufnahme in die Schilddrüse. Dadurch kann die Schilddrüse nicht mehr ausreichend Hormone produzieren. Goitrogene werden beim Kochen nicht entfernt. Allerdings sei in aller Deutlichkeit gesagt, dass die negativen Effekte von Soja auf die Schilddrüse nur in Zusammenhang mit einem Iod-Mangel auftreten.
Das ist nur leider noch nicht alles, was an Problemen in Zusammenhang mit Soja erwähnenswert ist. Sojabohne enthält Saponine. Diese dienen der Pflanze als Schutz vor Fressfeinden. Auch die Saponinen gehen beim Kochen leider nicht vollständig verloren. Sie haben die schlechte Eigenschaft, sich mit Gallensalzen zu verbinden. Auf diese Weise können sie die Fettverdauung stören. Das Gute an Saponinen ist ihr wachstumshemmender Effekt auf Krebszellen. Dieser Effekt führt leider auch zu einer aktiven Unterdrückung des Immunsystems.
Mein Fazit – Soja möglichst meiden
Soja ist in erschreckend vielen verarbeiteten Lebensmitteln zu finden. Das ist ein Grund, warum ich empfehle, verarbeitet Lebensmittel zu meiden. Lektine und Phytate (Giftstoffe) sind in der Sojabohne enthalten. Sie lassen sich nicht durch Kochen entfernen. Aber hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Wenn Du maximal 1x pro Woche eine kleine Portion Soja isst, sollte es keine Probleme geben.