Jod gehört zu den Spurenelementen. Genauer gesagt ist es ein Mineralstoff, der in sehr geringen Mengen in unserem Körper vorkommt, vor allem in der Schilddrüse. Hier werden bis zu 80 Prozent des täglich aufgenommenen Jods verbraucht. Außerdem kann die Schilddrüse Jod bis zu drei Monate speichern und den Bedarf aus ihren Reserven abzapfen. Aber auch in den Muskeln, der Haut und unserem Körperfett finden wir Jod vor.

Wie Selen oder Eisen und Zink können wir den Nährstoff nicht selber produzieren und müssen ihn zu uns nehmen, da Jod für unseren Stoffwechsel lebensnotwendig und unabdingbar. Es beeinflusst unter anderem unsere Nervenfunktionen, den Knochenaufbau, den Energiestoffwechsel, unsere kognitiven Fähigkeiten und es unterstützt die Erhaltung der Haut. Das Spurenelement ist auch für die Teilung und das Wachstum von Zellen sowie die Aufrechterhaltung unserer Körpertemperatur wichtig.

Die bekannteste Wirkung von Jod ist deren Einfluss auf unsere Schilddrüsenfunktion, insbesondere bei der Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Sie benötigen Jod, um ihre Wirkung voll entfalten zu können.

Achtung Jodmangel:

Bei Jodmangelkann die Schilddrüse nicht arbeiten und unser gesamter Stoffwechsel gerät ins Stocken. Erste Anzeichen wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, trockene Haut, starkes Kälteempfinden, Leistungsminderung, Atem- und Schluckbeschwerden, Infektanfälligkeit und abfallende Gehirnleistung machen sich bemerkbar. Die Schilddrüse kann sich in sichtbarer Form eines Kropfes, genannt Struma vergrößern. Weitere Folgen sind die Bildung von Knoten und Schilddrüsenkarzinomen bis hin zu schwerer körperlicher und geistiger Unterentwicklung bei Kindern, dem sogenannten Kretinismus.

Jodmangel kann eine Schilddrüsenunterfunktion hervorrufen. Wie gesagt – kann, muss aber nicht. Die Schulmediziner greifen hier gern und meines Erachtens nach viel zu schnell zu Jodpräparaten, ohne weitere Ursachen abzuklären. Liegt eine Hashimoto Thyreoiditis vor, raten die meisten Schulmediziner dagegen strikt von der Einnahme von Jod ab. Aus ganzheitlicher Sicht ist das eine Katastrophe. Denn auch eine Hashimoto-Schilddrüse braucht Jod. Allerdings gilt es hier vorsichtig zu sein. Ist die Schilddrüse akut entzündet, dann wäre Jod so etwas wie ein Brandbeschleuniger und würde zu weiteren Entzündungen führen. Ist die Entzündung abgeklungen, dann sollte wieder Jod eingenommen werden.

Achtung Jodüberschuss:

Paradoxerweise kann ein Jodüberschuss ebenfalls eine Schilddrüsenunterfunktion beschleunigen. Eine Studie mit über 1800 Schwangeren hat aufgezeigt, dass die Teilnehmerinnen, die 200 und mehr Mikrogramm zu sich genommen haben, eher eine Unterfunktion entwickelten.

Ebenso ergab ein Experiment mit männlichen Ratten, dass eine längerfristige Überdosierung von Jod negative Auswirkungen auf ihre Fortpflanzungsorgane, den Testosteron-Spiegel und die Bildung von Sauerstoffradikalen hatte.

Auch bei Morbus Basedow und heißen Knoten sollte darauf geachtet werden, keine großen Jodmengen zuzuführen.

Wieviel Jod unser Körper benötigt

Wie wir jetzt festgestellt haben, ist Jod ein ziemlich kritisches Spurenelement, das unserer Gesundheit bei Mangel und bei Überschuss stark gefährdet. Deshalb sollten wir die empfohlene Menge für einen gesunden Körper einhalten. Dieser beträgt täglich:

  • für Säuglinge bis 1 Jahr 40 – 80 µg
  • Kinder bis 13 Jahre 100 bis 180 µg,
  • Jugendliche und Erwachsene 200 µg
  • Schwangere / Stillende 230 / 260 µg
  • Ältere Menschen ab 50 Jahre 180 µg

Da Jod über den Schweiß ausgeschieden wird, können Sportler ihre Tagesdosis höher halten. Das gilt ebenso für Menschen mit mentalen Höchstleistungen und wie gesagt stillende Mütter, denn sie müssen ihr Baby mit dem wertvollen Spurenelement ausreichend versorgen, damit Wachstum und Entwicklung reibungslos ablaufen.

Die Höchstdosis von 500 µg pro Tag sollte allerdings auf keinen Fall überschritten werden.

Wie wir Jod aufnehmen können

Basierend auf Untersuchungen des Bundesinstituts für Risikobewertungen ist Deutschland offiziell als Jodmangelgebiet ausgeschrieben. Bei uns kommt es nur in geringen Mengen im Boden und Trinkwasser vor. Somit ist es für uns besonders wichtig, eine ausreichende Zufuhr des Spurenelements zu gewährleisten.

Lebensmittel mit Jod sollten die Basis für die tägliche Versorgung sein. Außerdem kann es durch das Zusammenspiel mit weiteren Vitalstoffen besser verwertet werden.

Die besten Jodlieferanten kommen aus dem Meer. Dazu zählen Algen, Seetang, Schellfisch, Scholle, Hering, Seelachs, Kabeljau, Garnelen, Krabben, Hummer und Miesmuscheln.

Bei Braunalgen wie Arame, Kombu, Wakame und Hijik ist Achtung geboten. Sie enthalten hohe Mengen des Spurenelements und führen schnell zu einer Überdosis. Die Süßwasseralgen Spirulina und Chlorella enthalten nur sehr wenig von unserem Spurenelement und fallen als Jodlieferanten aus.

Eier und Milchprodukte sind für alle, die keinen Fisch mögen eine gute Alternative, da unserem Tierfutter ausreichend Jod zugeführt wird,

Zu den pflanzlichen Jodquellen zählen Salat, Brokkoli, Champignons, Spinat, Shiitake, Trockenerbsen oder auch Leinsaat. Unser Feldsalat steht mit 35 µg Jodanteil pro 100 Gramm an der Spitze. Jeweils 10 – 13 µg liefern uns Erdnüsse, Kürbis- und Cashewkerne.

Und natürlich gehört unser mit Jod angereicherte Salz auch dazu. Hier empfehle ich besonders mit Algen angereichertes Meersalz, das uns pro Gramm 20 µg Jod liefert.

Übrigens: Es gibt auch Lebensmitteln, die die Jodaufnahme einschränken oder verhindern. Dazu zählen Mais, Hirse, Rettich und Kohl. Sie sollten bei Jodmangel eher nicht auf unserem Speiseplan stehen.

Fazit

Jod gehört zu den unentbehrlichen Spurenelementen, die uns fit und leistungsfähig halten und täglich unseren Körper zugeführt werden müssen. Allerdings schadet ein Zuviel aber auch Zuwenig unserer Schilddrüse. Nur bei einem tatsächlich nachgewiesenem Mangel sollte deshalb die Jodzufuhr erhöht werden.


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