Januar 6

Keimlinge und Sprossen

Geht es dir auch so?

Das neue Jahr hat Einzug gehalten und schon keimen in uns neue Ideen, Wünsche und Pläne…

So langsam beginnen wir wieder aktiv zu werden – sehnen uns nach Nahrung, die uns Kraft gibt, unsere Herausforderungen anzugehen.

Mit unseren Vorsätzen legen wir den Samen fürs neue Jahr. Gut eingebettet kann er beginnen zu keimen. Wenn wir ihn nähren, fängt er an zu sprießen und treibt nun auch für andere sichtbar aus. Das ist die Energie, die wir brauchen, um unsere Wünsche und Vorstellungen umzusetzen und später die Ernte einfahren zu können.

Da haben wir uns ja mal wieder etwas richtig Gutes aus der Natur abgeschaut!

Damit die Pflanze wachsen und gedeihen kann, bieten die Keimlinge und Sprossen ein Reichtum an wertvollem Eiweiß, Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Nur im Keimungsprozess befindet sich eine so konzentrierte Dichte dieser Nährstoffe, die meist doppelt so hoch ist, als wir in einer ausgewachsenen Pflanze finden können.

Keimlinge und Sprossen von Gemüse und Getreide, zu denen auch Mikrogras zählt, sind somit auch für uns Powerpakete an Nähr- und Vitalstoffen und gehören definitiv in die Kategorie der Superfoods.

Was uns Keimlinge und Sprossen bieten

Fette, Proteine und Kohlenhydrate

Der Keimungsprozess benötigt eine Menge an Energie, und der Kohlenhydratwert sinkt merklich. Proteine werden zu freien Aminosäuren abgebaut. Zum Beispiel finden wir im Sonnenblumenkern 50 % an Fetten vor. Nach dem Keimungsprozess ist die Sonnenblumensprosse nahezu fettfrei.

Mineralstoffe

Magnesium, Zink, Kalzium und Eisen sind dem Saatgut absolut heilig! Mit Unterstützung von Phytinsäure bindet sie die Mineralstoffe an sich. Wenn die Samen zu keimen anfangen, setzt die Phytinsäure Phosphor frei, das den Bedarf der heranwachsenden Pflanze deckt. Jetzt kommen auch wir sorglos an die so lebensnotwendigen Mineralstoffe heran, die unser Körper nicht selber produzieren kann.

Ballaststoffe

Beim Keimen steigt der Ballaststoffgehalt der Samen. Egal ob wasserlösliche Ballaststoffe, wie das Pektin im Obst oder die wasserunlöslichen, die wir in Schalenresten der Hülsenfrüchte vorfinden: Ballaststoffe sorgen für Volumen in unserem Essen. Sie verlängern die Nahrungsaufnahme, machen uns satt, helfen bei der Verdauung und halten den Blutzucker niedrig.

Vitamine

Je nach Saatgut finden sich eine Menge an verschiedenen Vitaminen. Sobald die Samen keimen, steigt auch deren Gehalt.

Vitamin B, besonders in Form von Riboflavin (Vitamin B2) und Folsäure, nimmt während der Keimung enorm zu. Diese beiden benötigen wir zur Bildung von Zellen und roten Blutkörperchen und beim Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen.

In vielen Keimlingen finden wir Betacarotin vor, das unser Körper später zu Vitamin A umgewandelt. Es dient den Funktionen unserer Augen, Haut und Schleimhäute.

In den meisten Saaten ist Vitamin C anfangs gar nicht vorhanden. Es wird erst durch die Keimung in den Sprossen gebildet. Vitamin C zählt zu den Antioxidantien und unterstützt den Aufbau unseres Knorpel- und Knochengewebes.

Auch Vitamin E, das ebenfalls zu den Antioxidantien zählt, wird in vielen Keimlingen gebildet. Wir brauchen es, um unser Zellgewebe vor Schadstoffen und Umweltgiften zu schützen.

Wow – was für eine geballte Ladung an Nährwert, die da in einem kleinen Spoßling steckt. Eine einzige gekeimte Mungbohne bringt uns zum Beispiel den Kohlenhydratgehalt von 100 Gramm Melone, den Vitamin A-Gehalt einer Zitrone, den Vitamin B1-Gehalt einer Avocado, den Vitamin B2-Gehalt eines Trockenapfels, den Vitamin B3-Gehalt einer Banane und den Vitamin C-Gehalt einer Loganbeere.

Welchen gesundheitlichen Aspekt wir vorfinden

Keimlinge spielen für viele Völker seit Tausenden von Jahren eine wichtige gesundheitliche Rolle. Getrocknete Sojakeime wurden bereits im 3. Jahrhundert in Asien als Medizin genutzt. In der Antike war das Gerstengras, also die Sprosse des Gerstensamens als Heilmittel bekannt.

Im 16. Jahrhundert beschreibt der chinesische Arzt Li Shizhen die Wirkung von Keimlingen als körperlich aufbauend, entzündungshemmend, antirheumatisch und abführend.

Mittlerweile gibt es unzählige Studien, die den gesundheitsfördernden Nutzen beim Verzehr von Keimlingen und Sprossen belegen.

Kresse, Rucola, Radieschen und Brokkoli gelten als besonders gesund. Sie enthalten besonders viele Senföle, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Vor allem Brokkoli-Sprossen gelten als besonders gesund. Aus ihnen lässt sich das Senföl Sulforaphan gewinnen, das das Krebswachstum schwächt und Tumorzellen angreift. Dies belegten Krebsforscher der Universität Heidelberg. Derzeit wird an einigen Erkrankten mit aggressiven Bauchspeicheldrüsentumoren getestet, ob Brokkolisprossen die Krebstherapie unterstützen können. Kressesprossen wiederum sollen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken und wirken gegen Entzündungen und Bakterien.

Die Alfalfasprossen, also der gekeimten Samen der Luzerne, ist angeblich die bekannteste und nährreichste Sprosse. Sie minimiert Menstruationsbeschwerden und Symptome der Menopause, beugt Osteoporose vor und senkt den Blutzuckerspiegel. Und: die in der Alfalfasprosse vorkommenden Saponine erwiesen sich in klinischen Studien als vielversprechendes Behandlungsmittel bei Autoimmunerkrankungen.

Ja – So klein die Sprossen und Keimlinge auch sind, sie sind ein echtes Kraftwerk an Vitalstoffen und gehören auf unseren täglichen Speiseplan.

Zwei Esslöffel auf deinen Salat, Käsebrot oder Süppchen ergänzen deine ausgewogene Ernährung. Bei Vitamin und Mineralmangel kannst du bis zu 100 Gramm pro Tag als Kur nutzen.

Am besten, du ziehst die Keimlingen und Sprossen selber. So kannst Du Dein Powerpaket ganz individuell nach Geschmack und Wirkung gestalten. Mutter Natur bietet uns eine riesige Auswahl an Samen.

Berglinsen und Kichererbsen sind zum Beispiel ein guter Versorger an Mineralstoffen und Vitaminen. Buchweizen liefert hochwertige freie Aminosäuren, super Kohlenhydrate, ordentlich Magnesium, Rutin und Quercetin, das vor Allergien schützt.

Amaranth und Quinoa besitzen einen hohen Eisen-, Magnesium- und Zinkgehalt. Rotkohlsprossen wirken ähnlich wie Brokkolisprossen. Kresse wirkt mit seinem nussigen Geschmack entzündungshemmend und Sonnenblumenkerne sind großartige Lecithinlieferanten.

Aber Achtung!

Keimlinge und Sprossen werden idealerweise roh verzehrt. Klar doch, denn so können wir von ihren Vitalstoffen fast zu 100 % profitieren. Das bringt allerdings auch das Risiko einer Infektion mit sich. Sprossensamen können verunreinigt sein, und die feuchtwarme Umgebung, in der Sprossen gezogen werden, bietet ideale Bedingungen für die Vermehrung von Krankheitskeimen wie Salmonellen oder Listerien. Achte also unbedingt auf hygienisch einwandfreie Bedingungen und Sauberkeit beim Sprossenziehen.

Menschen mit geschwächter Immunabwehr, Schwangere, ältere Menschen und Kinder sollten es besser vermeiden, rohe Sprossen zu genießen.

Wenn du die Sprossen vor dem Verzehr für mindestens zwei Minuten abkochst, sollte die meisten Keime abgetötet sein, dann allerdings auch eine Vielzahl an Vitaminen.

Fazit

Keimlinge und Sprossen stehen in einer ernährungsbewussten Küche hoch im Kurs. Sie enthalten eine geballte Ladung an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen und sind außerdem kalorienarm. Sie stärken dein Immunsystem, regen die Zellbildung an, wirken antioxidativ, entgiften deinen Körper, machen dich satt und vital. Du kannst sie einfach selber ziehen, wenn du auf die entsprechende Hygiene achtest.

Zur Umsetzung deiner Vorsätze für dieses Jahr wünsche ich dir die Kraft und Energie der Keimlinge. Mögest Du eine reiche Ernte einfahren.


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